Ein Werbebrief kommt beim Empfänger an, mit etwas Glück öffnet er ihn sogar, schaut ein paar Sekunden drüber und Schwups!! Der Brief wurde zu Brennmaterial degradiert. Um dies irgendwie verhindern zu können, muss die Gestaltung ebenso gut durchdacht sein wie der Text.
Keine Ahnung vom Layout? Dann passen Sie mal gut auf!
Das Papier und das ganze Drumherum
Hatten Sie nicht auch schon mal einen Werbebrief in der Hand, der qualitativ so miserabel war, dass Sie dessen Seriosität anzweifelten?
Genau deswegen sollten Sie nicht gerade das billigste und dünnste Papier verwenden. Dies kann beim Empfänger die ersten Zweifel aufkommen lassen. Je nach Zielgruppe kann eine hohe Papierqualität bereits entscheidend sein. Selbst der Briefumschlag muss richtig gewählt werden und sollte nicht unangenehm riechend auffallen. Des Weiteren kommt es besser an, wenn gescheite Briefmarken verwendet werden. Benützt man Wertmarken vom Postaustomaten oder Freistempler auf dem Umschlag, kommt das eventuell wie Massenproduktion rüber. Der Leser fühlt sich viel mehr angesprochen, wenn der Brief persönlich gestaltet ist. Ist die Zielgruppe überschaubar, dann schreiben Sie die Empfängeradressen auch gern von Hand.
Ihre Identität und die Schrift
Die Gestaltung des Briefes sollte zu Ihrem Unternehmen passen. Natürlich ist es kein Fehler, den Briefkopf und den Text mit Ihrer Textverarbeitung zu drucken, wenn die Qualität es zulässt. Aber es ist empfehlenswert, wenn man sich von einem Graphiker einen guten Briefkopf, Schriften, Schriftgrößen und Zeilenabstände ausarbeiten lässt und diese Elemente anschließend verwendet und einhält.
Des Lesers Blickverlauf
Der Anfang beim Lesen macht die Adresse. Hat unser Leser den Brief in der Hand, wird er zuerst seine Adresse ansehen. Ist der Brief auch wirklich an mich? Es sollten jetzt keine Schreibfehler im Namen oder der Adresse vorkommen, sonst wird die Lust zum schnell vergehen.
Als nächstes wird das Logo betrachtet. Wer hat mir denn überhaupt geschrieben?
Dann wird geschaut, von Wann der Brief überhaupt ist. Es ist nicht gut, wenn das Datum längst vergangen oder eine ungenaue Angabe (im Juni 2015) ist.
Wie ist die Anrede? Eine förmliche Anrede ist hier eher ungünstig. Verwenden Sie gerne „Guten Tag,…“, um den Leser persönlich anzusprechen.
Dann folgt in der Regel die darüber stehende –hoffentlich schlagfertige- Überschrift und im weiteren Verlauf die Unterschrift, um zu sehen, wer ihm überhaupt schreibt. Während der Blick nach unten gleitet, überfliegt der Leser im Groben den Haupttext. Er bleibt an eventuellen Hervorhebungen im Text hängen und kann sich einen ersten Überblick über das Thema verschaffen. Das ist für den Verfasser eine gute Chance, weitere Neugier zu wecken.
Hat der Leser die Unterschrift erreicht, sollte er eine gut lesbare Unterschrift und einen richtigen Ansprechpartner, anstatt „Ihr XY-Team“ zu lesen bekommen. So weiß man sofort, mit wem man es zu tun hat.
Ist ein „P.S.“ am Briefende vorhanden, wird dies in den meisten Fällen zuerst gelesen. Insofern wiederholt man hier die wesentlichen Aspekte des Angebotes.
Ganz zuletzt wird der eigentliche Text gelesen.
Denn: wurde das Interesse erfolgreich geweckt und der Brief „psychologisch“ korrekt gestaltet, möchte sich der Leser näher informieren.
Die Erfolgsquote – nicht zur Abschreckung…
Eine gute Reaktionsquote kann bereits zwischen 1-3 Prozent liegen.
Sehen wir das doch einfach als Herausforderung, den Empfänger mit unserem Brief vom Hocker hauen zu wollen!